10.12.14

Schließungen werden Realität

Ende Oktober wurden die Spekulationen wahr: Sechs Karstadt-Warenhäuser werden geschlossen. Über weitere Einschränkungen wird derzeit verhandelt.

KaDeWe

Mitte November gingen die Verhandlungen weiter: Im Mittelpunkt stand u.a. die Lage der Luxus-Warenhäuser, wie z.B. die des KaDeWe in Berlin.

 

In der Aufsichtsratssitzung Ende Oktober fiel die Entscheidung, die Filialen in Hamburg-Billstedt, Stuttgart, Göttingen, Köln, Frankfurt/Oder und Paderborn im nächsten Jahr zu schließen. Der Abbau von 2000 Stellen geht damit einher, weitere Streichungen sind zu erwarten. Diese Maßnahmen sind ein Bestandteil der Drei-Säulen-Strategie, die der Karstadt-Aufsichtsrat verfolgt. Demnach sollen, wie es in einer Pressemitteilung des Essener Unternehmens heißt, Ertragssteigerungen, Maßnahmen zur nachhaltigen Senkung von Personal- sowie Sachkosten und strukturelle Maßnahmen zur Rentabilitätsverbesserung in naher Zukunft Karstadt aus der Krise führen.

Der neugewählte Karstadt-Chef, Stephan Fanderl, gab in einem Brief an die Mitarbeiter Anfang November einen konkreten Zeitplan vor: Bis Mitte 2015 solle der „Turnaround“ mithilfe von zwei Betriebstypen geschafft werden. Warenhäuser mit Einkaufserlebnis oder solche, die eine bequeme Versorgung ermöglichen, sollen zukünftig für schwarze Zahlen sorgen. Deshalb appelliert Fanderl an die Flexibilität seiner Mitarbeiter, um die Kunden zurück in die Warenhäuser zu holen. Konkret heiße „Flexibilität“ aber auch, auf Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie tarifliche Lohnerhöhungen zu verzichten und verlängerte Arbeitszeiten in Kauf zu nehmen. Stefanie Nutzenberger, ver.di-Bundesvorstandsmitglied, steht diesen Forderungen kritisch gegenüber: „Warenhäuser funktionieren vor allem über eine qualifizierte Beratung für die Kunden. Dafür braucht es aber mehr Beschäftigte auf der Fläche und nicht immer weniger.“

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